Nachtflug
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NightFlight

Ein weiterer Traum von mir war es, nachts zu fliegen. Ich wohne im weiteren Anflugbereich von Köln, und wenn ich im Sommer abends auf der Terrasse sitze und den Airlinern im Anflug zuschaue, kam der Wunsch auf, es ihnen gleichzutun.

Voraussetzung für die Nachtflugberechtigung ist die Berechtigung für den kontrollierten Sichtflug, welche ich ja bereits erworben hatte. Und so reservierte ich Anfang Januar eine der neuen Cessnas mit Moving-Map-GPS und Einspritzmotor, für die ich im Herbst die Berechtigung erworben hatte, an dem (heute leider nicht mehr vorhandenen) Vereinstandort am Flughafen Dortmund. Dort wollte ich die Nachtflugausbildung zusammen mit meinem Vereinskollegen Erhard, welchen ich im CFVR-Kurs kennengelernt hatte, absolvieren.

Zu dieser Jahreszeit ist es um 18 Uhr bereits stockfinster, so das uns bis zum Platzschluß um 22 Uhr mit vier Stunden reichlich Zeit zum Fliegen blieb. Nachdem Erhard und ich im November bereits den theoretischen Vorbereitungskurs besucht hatten, wies uns jetzt unser Fluglehrer Hans zunächst in den vorbereitenden Teil des Nachtfluges ein. Ein Nachtflug ist nämlich wie ein Instrumentenflug zu planen und durchzuführen, das bedeutet, es ist, im Gegensatz zum Sichtflug bei Tage, der meistens " der Nase nach" durchgeführt werden kann, eine genaue Streckenplanung sowie ein bei der Flugsicherung einzureichender Flugplan erforderlich. Der VFR-Nachtflug findet dann komplett unter Radarführung statt.

Nach Vorbereitung des Fluges, Einreichen des Flugplans und Vorbereitung des Flugzeuges rollten wir zum ersten Mal auf dem Lichtermeer eines Verkehrsflughafens bei Nacht herum. Dann ging es zunächst von Dortmund aus zum Flughafen Münster-Osnabrück. Dort machte jeder erstmal einige Platzrunden; anschließend ging es zurück nach Dortmund.

Am beeindruckendsten fand ich, daß bereits kurz nach dem Start in Münster die Flugplatzbeleuchtung von Dortmund zu erkennen war, und das über eine Entfernung von fast 70 km.

Eine Woche später trafen wir uns wieder in Dortmund. Diesmal hatten wir einen größeren Überlandflug vor. Es sollte von Dortmund über Dinslaken nach Münster-Osnabrück und weiter nach Paderborn gehen, um von dort aus nach Dortmund zurückzufliegen. Hierzu war natürlich einiges an Flugvorbereitung und natürlich vier Flugpläne für die einzelnen Strecken erforderlich.

Zunächst machte ich noch zwei Platzrunden in Dortmund, bevor es nach Dinslaken ging. Wir hatten an diesem Abend eine ausgeprägte Inversion und Vollmond. Das Ergebnis war, daß wir, nachdem wir die Inversion in ca. 2000 Fuß durchbrochen hatten, auf ein Silbermeer schauten, auf das der Vollmond schien. Ein faszinierende Aussicht !

Der Anflug auf Dinslaken war dann spannend. Im Gegensatz zu den bisherigen Anflügen auf die gut beleuchteten Flughäfen Dortmund und Münster-Osnabrück mit Anflug-, Schwellen- und Mittellinienbefeuerung gab es in Dinslaken nur eine Pistenrandbeleuchtung sowie eine Befeuerung des Waldrandes im Anflug. Da der Flugplatz in Dinslaken außerhalb der Bebauung steht, sah das im Anflug aus wie ein im Nichts schwebendes rotes Rechteck.    

Nach Landung und Pilotentausch flog dann Erhard weiter nach Münster-Osnabrück. Dort tauschten wir wieder, und ich flog weiter nach Paderborn. Von dort aus brachte uns Erhard im Schweinsgalopp (da die Zeit mittlerweile knapp geworden war) zurück nach Dortmund, wo wir um 21:59 Uhr aufsetzten. Das Nachtflug-Debriefing fand dann beim lokalen Griechen statt, und so gegen 1:00 Uhr fiel ich zuhause ins Bett.

Zwei Wochen später übten wir beide dann nochmal ausgiebig Platzrunden in Dortmund, und wieder zwei Wochen später fand das Nachtflugtraining seinen Abschluß in einem weiteren Flug nach Münster-Osnabrück. Anschließend reichte der Fluglehrer die erforderlichen Unterlagen bei der Bezirksregierung ein, und einige Wochen später hielt ich meine neue Lizenz mit eingetragener NFQ (Nachtflugqualifikation) in Händen.

Was ich bei der Ausbildung festgestellt habe, ist, daß die Arbeitsbelastung im Cockpit so groß ist, daß ich den Nachtflug ausschließlich mit einem (zumindest für den Funk) qualifizierten Copiloten durchführen würde. Aber die unvergleichlichen Eindrücke des Nachtfluges machen den Aufwand wett.