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Es geht los !

Ich besorgte mir also zunächst alle Informationen, welche Unterlagen ich für die Anmeldung zur Ausbildung als Luftfahrzeugführer noch benötige, und begann mit der Beschaffung. Da waren zunächst 4 Paßbilder, ein polizeiliches Führungszeugnis für interne Zwecke sowie ein Kontoauszug des Flensburger Punktestandes. Weiterhin benötigte ich noch das fliegerärztliche Gutachten (Medical, hatte ich ja schon), ein Funksprechzeugnis (hatte ich ja auch schon; kann man aber auch während der Ausbildung machen), und eine Bescheinigung über die Teilnahme an einer "Unterweisung über Sofortmaßnahmen am Unfallort" (Erste-Hilfe-Kurs, wie für den Auto-Führerschein). Da diese zum Prüfungszeitpunkt jedoch nicht älter als ein Jahr sein darf, habe ich diese erst später gemacht. Nachdem ich das alles besorgt hatte, fuhr ich zur Flugschule, um mich anzumelden.

Nachdem der Papierkrieg erledigt und der Start der Ausbildung auf den 02.04. 2002 festgelegt war, wurde ich in die Bedienung des im Internet verfügbaren Reservierungssystem eingewiesen. Damit konnte ich meine Termine je nach verfügbarer Zeit von überall her, wo ich einen Internet-Zugang zur Verfügung habe, selber buchen. Die Schule sorgt dann dafür, daß zum gewünschten Termin sowohl ein Flieger als auch ein Fluglehrer zur Verfügung stehen.

Das hat in der gesamten Ausbildungszeit hervorragend funktioniert. Nur zwei- oder dreimal kam ich trotz Reservierung nicht in die Luft; entweder weil ein Fluglehrer kurzfristig ausgefallen war und kein Ersatz verfügbar war, oder es technische Probleme mit einem Flieger gab und kein anderes Flugzeug frei war. Das war aber die absolute Ausnahme; in den allermeisten Fällen fand die Schule auch bei Problemen eine kurzfristige Lösung.

Ran an den Flieger

Ich buchte also für den 02.04.02 für drei Stunden einen Flieger, wieder die D-EGTH. Am Vorabend des Termins bekam ich dann per E-Mail die Bestätigung des Termins und die Zuweisung eines Lehrers. In diesem Fall war es wieder Frank Emmel, mit dem ich schon den Schnupperflug gemacht hatte.

Zunächst stand die Bodeneinweisung auf dem Programm. Dabei erklärte mir Frank ganz genau die Funktionen aller Bauteile des Flugzeuges und die Abläufe bei sogenannten Vorflugcheck. Bevor es zum Fliegen geht, wird nämlich jede wichtige Funktion und jedes wichtige Bauteil dahingehend überprüft, ob es einwandfrei funktioniert und ohne Beschädigung ist. Dafür gilt es für jeden Flugzeugtyp eine spezifische Checkliste, nach der peinlich genau vorzugehen ist, damit man auch ja nichts übersieht oder gar vergißt.

Und dann ging's los. Zunächst alles wie beim Schnupperflug, aber diesmal vom linken Sitz aus, denn ich bin ja jetzt Flugschüler. Nach einem problemlosen Start flogen wir zunächst Richtung Eifel. Nachdem wir etwas Höhe gewonnen hatten, ging es zunächst um das Zusammenspiel von Trimmung, Leistung, Geschwindigkeit und Flughöhe. Als Anfänger hat man da reichlich zu tun. Und wenn man dabei auch noch auf die Flugrichtung achten muß, ist man schnell überfordert.

Der Schock !

Jetzt kam an diesem Tag noch hinzu, daß es ziemlich ruppig war. Der Flieger schaukelte einiges und wurde des öfteren aus der Bahn geworfen, so daß ich gezwungen war zu korrigieren. Und wenn man dann häufig und lange auf die Instrumente schaut, kam, was kommen mußte: mir wurde übel. Und zwar so übel, daß ich so schnell wie möglich wieder festen Boden unter den Füßen haben wollte. Es ging also zurück zum Platz.

Mittlerweile war ich nicht mehr in der Lage, das Flugzeug sicher zu führen, und so übernahm Frank das Steuer. Ich konzentriere mich nur noch auf die Sicherung meines Mageninhaltes vor dem plötzlichen Herausquellen :-(.

Schon während des Anfluges und dann nach der Landung wurde es natürlich deutlich besser. Trotzdem hatte mir dieses Erlebnis eine nachhaltigen Schock verpaßt: sollte ich für das Fliegen tatsächlich ungeeignet sein ?

Ich unterhielt mich über mein Erlebnis anschließend mit Ulla, dem Vereinsvorstand. Die beruhigte mich aber, das sei am Anfang normal, und man würde sich mit dem Ausbildungsfortschritt daran gewöhnen. Und tatsächlich las ich kurze Zeit später in einem Artikel einer Fachzeitschrift, daß wenn jeder Flugschüler bei der Lufthansa-Flugschule, dem schon mal schlecht geworden sei, das Fliegen aufgegeben hätte, die Lufthansa heute ein echtes Problem hätte, da sie dann so gut wie keine Piloten hätte.

Und siehe da: mit den weiteren Flugstunden erledigte sich das Problem von selbst. Heute kann ich sogar im Auto hinten sitzen und dabei lesen; das war früher für mich undenkbar.

Es geht (zunächst) weiter....

Ich buchte also fleißig weitere Flugstunden auf der Cessna 172 und lernte die Grundsätze des Fliegens: Kurs und Höhe halten, Kreise rechts und links rum, dabei Höhe halten. Dann ging es in die Platzrunde: Anflug in Platzrundenhöhe, dann den Flieger vorbereiten: Landescheinwerfer ein, (Vergaser-) Vorwärmung ziehen, Gas auf 1700 (Umdrehungen), Höhe halten, warten, bis die Geschwindigkeit unter 80 Knoten abgesunken ist, Landeklappen auf erste Stufe, Gas auf 1900 bis 2000 nachsetzen, Geschwindigkeit auf 70 kt halten, Höhe halten, auf andere Flugzeuge achten, Kurs halten. Puh, ganz schön anstrengend. 

Den Funk machte Gott sei Dank noch der Fluglehrer; das hätte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht geschafft.

Weiter ging's, Eindrehen in den Queranflug, Klappen zweite Stufe, Eindrehen in den Endanflug, Gas raus, Klappen dritte Stufe, und dann ganz gerade in Richtung Landebahn runter. Dann kommt der schwierigste Teil eines Fluges, die Landung. Speziell dann, wenn der Wind mal nicht so mitspielt, wie es einem gefällt. Leider ist das ziemlich oft der Fall.

Parallel dazu besuchte ich fleißig den Theorieunterricht. Dort lernte ich zusammen mit einigen anderen Flugschülern alles wissenswerte über das Fliegen. Es gab da nämlich einiges zu lernen, bevor man zur Prüfung gehen konnte. Im einzelnen sind das die Themen: 

- Technik (das fiel mir leicht, da ich als Modellflieger mit der grundsätzlichen Thematik größtenteils vertraut war)
- Luftrecht (auch das war recht einfach, da ich den größten Teil bereits aus den BZF- und AZF-Kursen kannte) 
- Meteorologie (das war etwas völlig neues; teilweise sehr interessant, teilweise etwas trocken-theoretisch und daher viel auswendig zu lernen; der Lehrer (Bernie) machte das aber mit seinem anschaulichen Unterricht wett)
- Verhalten in besonderen Fällen (war eine Mischung aus Technik und gesundem Menschenverstand und behandelt unter anderem das richtige  Verhalten in Notfällen)
- Navigation (jetzt wurde es richtig kompliziert: die detaillierte und systematische Flugplanung und der richtige Umgang mit Kompaß und Karte ist nicht so einfach)

Erstmal Pause mit dem Fliegen :-(

Leider ergab sich im meinem Beruf eine einschneidende Änderung: bedingt durch die Übernahme meines Arbeitgebers durch einen größeren Konzern fiel meine bisherige Stelle weg. Ich hatte die Wahl zwischen zwei anderen Tätigkeiten, mit denen ich mich aber in beiden Fällen nicht anfreunden konnte. So begab ich mich auf die Suche nach einem neuen Job und wurde bei einem langjährigen Geschäftspartner fündig.

Das ganze ging zeitlich natürlich nicht ganz unaufwendig vonstatten, und so mußte ich wohl oder übel den Flugunterricht zunächst einstellen. Ich besuchte aber weiterhin so regelmäßig wie möglich den Theorieunterricht, um wenigstens an dieser Stelle weiterzukommen. Ich nahm sogar im Herbsturlaub den Notebook mit Übungssoftware (PPL-A Trainer von Aerosoft) mit, um in Meteorologie fit zu werden. Nach dem Urlaub erreichte ich dann auch regelmäßig 98 Prozent bei den Übungstests.

Die Theorieprüfung

So lernte ich fleißig weiter Theorie und hakte ein Thema nach dem anderen in meinem Ausbildungsnachweis ab. Der Gesetzgeber fordert nämlich 80 Stunden nachgewiesenen Theorieunterricht. Nur mit der Navigation kam mich nicht so recht weiter, da die Kurstermine mit meinen sonstigen Termine oft kollidierten.

Ende Oktober 2002 schlug dann mein Fliegerkollege Peter (ich hatte mit ihm zusammen BZF2 und AZF gemacht und ihn dann für den Verein Albatros Air begeistern können; mittlerweile war er mir fliegerisch schon weit voraus) vor, den nächsten Prüfungstermin am 13.12.2002 ins Auge zu fassen. Bis dahin waren es noch etwa 6 Wochen; das sollte reichen. Wir meldeten uns also beide für diesen Termin zur Prüfung an.

Ich war zu diesem Zeitpunkt eigentlich in allen Themen sattelfest, bis auf die Navigation. In den nächsten Wochen richtete ich daher meine Aufmerksamkeit hauptsächlich auf dieses Thema, besuchte den Intensivkurs Navigation am Wochenende und übte fleißig zu Hause am Computer die Multiple-Choice-Fragen. Am Wochenende vor der Prüfung besuchte ich noch eine Vorprüfungsveranstaltung. In den Tagen vor der Prüfung übte ich unter Prüfungsbedingungen am Computer noch einmal alle Fächer durch, bis ich überall sattelfest war.

Am Prüfungstag war ich trotzdem nervös. Da ich mich aber gut vorbereitet wähnte, ging ich guten Mutes in die Prüfung. Zunächst gab es Kaffee und belegte Brötchen. Das fing ja schon mal gut an. Die erste Überraschung gab es dann im Prüfungsraum: neben dem Prüfer von der Landesluftfahrtbehörde (in diesem Fall von der Bezirksregierung Düsseldorf) war noch ein weiterer Prüfer zugegen, und den kannte ich: es war der Geschäftsführer des Flugplatzes in Leverkusen, Helmut Koch. Dieser Umstand stellte sich fast ein Jahr später als Glücksfall heraus.

Wir Prüflinge bekamen, nach dem organisatorischen Teil, ein Thema nach dem anderen zur Bearbeitung ausgehändigt. Ich arbeitete mich zügig durch die Aufgaben und war nach etwa 4 Stunden durch. dann wurde es spannend. Nachdem alle fertig waren und die Prüfer alle Ergebnisse geprüft hatten, wurden wir nacheinander angesprochen. Der Prüfer fragte mich, ob ich schon geflogen sei. Ich antwortete ihm, daß ich über die Grundlagen nicht hinausgekommen wäre. Ach so, deshalb, sagte er. Im Gegensatz, zu dem anderen Themen, bei denen ich zwischen 98 und 100 Prozent erreicht hatte, waren es im Fach Navigation "nur" 75 Prozent gewesen. Dies wäre aber durch meine mangelnde Flugpraxis zu erklären, da sich erst dort die Zusammenhänge ergeben.

Geschafft ! Und dadurch, daß ich in allen Fächern 75 Prozent und mehr erreicht hatte, brauchte ich auch nicht mehr in die mündliche Prüfung (im Gegensatz zu meinem Fliegerkollegen Peter; aber auch der schaffte es schließlich).

Jetzt war ich schon einen großen Schritt weiter. Allerdings auch unter Zeitdruck. Der Zeitpunkt der praktischen Prüfung darf nämlich nicht länger als ein Jahr nach dem der theoretischen sein. Aber es sind ja noch 12 lange Monate bis dahin.

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