Fliegen lernen 3. Teil
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Solo-Platzrunden (jetzt aber woanders)

Der Ausbildungsplan sieht auch 10 Landungen auf drei fremden Plätzen vor; das heißt, Solo-Platzrunden auf Flugplätzen, die nicht der Heimatflugplatz sind. Als erstes flog ich mit Kai und der D-EHOZ nach Koblenz. Ein sehr interessanter Platz, auf einer Anhöhe über dem Moseltal, mit einem Taleinschnitt im Anflug von Osten. Wie ein Flugzeugträger ! Ich brauchte dann auch erst mal einige Runden mit Kai zusammen, bis ich es solo konnte. 

Als nächstes hatte ich natürlich Leverkusen im Auge. Ich buchte die D-EHOZ und einen Fluglehrer, und an einem schönen Samstagnachmittag flogen wir um die Kölner Kontrollzone herum nach Leverkusen. Dort setzte ich den Fluglehrer ab; er ging zum Tower, um die Landegebühr bezahlen, und ich flog zum ersten Mal von dem Flugplatz ab, den ich schon seit 30 Jahren kannte und immer davon geträumt hatte, hier einmal selbst fliegen zu können. Leider war die Zeit knapp, und ich konnte nur eine Runde drehen. 

Um den Rückflug abzukürzen, flogen wir diesmal nicht außenrum, sondern, nach Anfrage an den Tower und Freigabe, mitten durch die Kölner Kontrollzone. Das war ein Erlebnis ! Unter uns starteten und landeten die großen Jets, während wir in einigen hundert Metern Höhe über sie hinwegflogen. Ich nahm mir vor, das in Zukunft nur noch so zu machen.

Ein anderer Flieger

Als nächstes stand der Eintrag des zweiten Musters an. Dafür hatte ich die Cessna 172 vorgesehen, da ich diese zu Beginn der Ausbildung schon geflogen hatte. Ich reservierte also die D-EFVQ und fragte einen Mit-Flugschüler, ob er am Sonntag Zeit hätte, bei einem Ausflug "Ballast" zu spielen; damit konnte ich nämlich auch gleich einen weiteren Punkt, Fliegen mit maximaler Zuladung, in einem mit abhaken.

Dabei lernte ich, dass eine Cessna 172 zwar vier Sitzplätze hat, aber von der Motorleistung her nicht unbedingt auch vier Erwachsene transportieren kann. Bei einem Leergewicht von ca. 800 kg (vollgetankt) und einem maximalen Abfluggewicht von 1050 kg bleiben nur 250 kg Nutzlast übrig; das reicht für zwei Erwachsene und zwei Kinder oder drei Erwachsene, aber nicht für vier Erwachsene oder gar Gepäck. Für einen Rundflug mit vier Personen darf also nicht vollgetankt werden, und für längere Streckenabschnitte dürfen nur drei Personen mitfliegen. Für eine korrekte Flugplanung ist also eine genaue  Gewichtsberechnung unabdingbar. Dies gilt allerdings nicht nur für die kleinen Flieger; auch die Großen müssen da relativ genau aufs maximale Abfluggewicht achten.

An einem Sonntagmittag ging es dann los, Richtung Koblenz. Unterwegs sank die Ceiling (die Wolkenuntergrenze) allerdings mächtig ab, bis wir gerade noch so unter den Wolken und über dem Westerwald durchpaßten. Aber in Richtung Koblenz war alles sonnig, und über dem Koblenzer Becken war alles frei. Wir landeten dann in Koblenz zu einem Snack und einer Flugplanung für den Rückflug. Zurück ging es dann über Mayen und Bad Neuenahr nach Hangelar; dabei machten wir dann auch noch gleich die 3. FunkNav-Einweisung, so das ich sogar drei Punkte auf meiner Ausbildungsliste abhaken konnte.

Endspurt vor den Alleinflügen

Wie gesagt, sieht der Ausbildungsplan 10 Landungen auf drei fremden Plätzen vor; und ich hatte erst drei Landungen auf zwei Plätzen absolviert. An einem schönen Sonntag nachmittag paßte es aber wieder alles zusammen. Ich flog mit Markus und der D-EHOZ zur Dahlemer Binz, wir machten eine Runde gemeinsam, und dann stieg er aus, und ich drehte in aller Ruhe 7 Runden solo. Die ersten waren dann noch etwas holperig, aber die letzten zwei saßen auf den Punkt.

Nun hatte ich alle Voraussetzungen erfüllt, alleine über Land zu fliegen. Ich machte also zu ersten Mal eine Flugplanung ganz nach meinem Belieben; diese führte mich im einem großen Bogen um die Kölner Kontrollzone herum über alle Flugplätze auf dieser Strecke.

Endlich: Solo Überland

Ich hatte die Flugplanung meines ersten Solo-Überlandfluges minutiös ausgearbeitet und legte sie Michael, dem Ausbildungsleiter, vor, der sie nach Prüfung abzeichnete und mir eine guten Flug mit der D-EFTO wünschte. Unglaublich ! Gleich würde ich alleine, ohne Fluglehrer neben mir, über eine Stunde durch die Gegend gondeln ! Irgendwie machte mich das doch nervös. Und zwar so, daß ich bei der obligatorischen Prüfung des Tankinhaltes vergaß, den Tankdeckel wieder aufzuschrauben. Als ich dann an der Tankstelle ankam und mit einem Riesenschreck den fehlenden Tankdeckel feststellte, (den hatte der Propellerwind natürlich von der Tragfläche gefegt), wurde es nicht unbedingt besser. Ich schob den Vogel also erst mal wieder an die Seite und machte mich zurück zur Halle, um den Tankdeckel zu suchen. Da kam mir schon ein Fliegerkollege mit dem Deckel in der Hand entgegen ! Gott sei Dank ! Seitdem prüfe ich den Sitz der Tankdeckel immer zweimal, um ganz sicher zu sein.

Schnell zurück zur Tankstelle, den Flieger getankt und los. Zwischen den Kontrollzonen von Nörvenich und Köln hindurch, über Leverkusen, Wipperfürth, Meinerzhagen, Bergneustadt, Hünsborn, Betzdorf zum Funkfeuer COLA und dann über den Segelflugplatz Eudenbach zurück nach Hangelar. Das hatte ja gut geklappt.

Als nächstes plante ich einen einen Flug zu meinem alten Kumpel Mathias, der mittlerweile nach Essen gezogen war. Unterwegs wollte ich, wenn möglich, in Meinerzhagen zwischenlanden. Wieder der übliche Weg um die Kontrollzone, über Leverkusen und Wipperfürth nach Meinerzhagen. Als ich dort ankam, gab es dort stark böigen Wind aus einer sehr ungünstigen Richtung, so daß ich nach Rücksprache mit der örtlichen Flugleitung auf die Landung verzichtete. Ich flog also weiter, über das Funkfeuer Barmen, Richtung Essen.

Den Platz fand ich nicht sofort; allerdings ist es dort auch nicht so einfach, da ich wegen der Einflugschneise auf den Flughafen Düsseldorf dort nicht höher als 1500 Fuß fliegen durfte und mir daher die Übersicht fehlte. Als ich dann den Platz erblickte, stellte ich fest, daß ich geradewegs dabei war, durch den Endanflug zu donnern. Also schnell rumgedreht und neu anfliegen.

Nachdem ich mich in den Gegenanflug eingeordnet hatte, ging es dann einfach, und ich konnte meinen Flieger problemlos auf der Abstellfläche parken. Durch die fehlende Zwischenlandung in Meinerzhagen war ich etwas früh dran, und mein Freund Mathias war noch nicht da. Er kam aber kurze Zeit später, und wir setzten uns ins Restaurant. Später setzten wir uns noch in den Flieger, und ich erklärte ihm einiges. Dann flog ich über die Segelflugplätze Hilden und Leichlingen sowie über Leverkusen zurück nach Hangelar.

Das unfreiwillige Nav-Dreieck

Der krönende Abschluß der Ausbildung eines jeden Flugschülers ist der Navigations-Dreiecksflug. Dazu muß der angehende Pilot solo einen selbstgeplanten Flug von mindestens 300 km Länge durchführen, auf dem auf mindestens zwei verschiedenen Plätzen zwischengelandet wird. Um die ordnungsgemäße Durchführung dieses Fluges zu dokumentieren, ist ein Höhenschreiber mitzuführen; die Aufzeichnung dieses Gerätes wird dann der Landesluftfahrtbehörde für die Zulassung zur Prüfung vorgelegt.

Um mich auf diesen wichtigen Flug, der voraussichtlich von Hangelar aus nach Trier und dann über Mainz wieder zurück nach Hangelar führen würde, genügend vorzubereiten, plante ich zunächst, nach Mainz zu fliegen und dort einige ehemalige Kollegen zu besuchen, um diese Strecke schon einmal kennenzulernen. Als ich Michael die Flugplanung vorlegte, meinte er, ich sollte besser über Trier nach Mainz fliegen und auch gleich den Barographen mitnehmen. Wie jetzt,  das Dreieck jetzt gleich fliegen ?  Er meinte aber, wenn's klappt, dann klappt's. Was soll's, das Wetter war gut, der Flieger vollgetankt, also los. Ulla, der Vereinsvorstand, gab mir noch drei Buchstaben mit auf den Weg: PTA (Pinkeln, tanken, anrufen) :-)). Ich versprach's, und weg war ich.

Das erste Leg war schon spannend, über Bad Neuenahr, den Nürburgring (da lief gerade ein Training oder so was) bis zur A48, dieser folgen (da mußte ich mich zwischen den Kontrollzonen der Militärplätze Büchel und Spangdahlem durchquetschen); glücklicherweise führte die Autobahn direkt am Platz in Trier vorbei. Der Landeanflug war dann spannend, da laut Windansage des Towers bis zu 22 Knoten Wind, glücklicherweise aber auf den Bahn, anlagen. So war die benötigte Landestrecke eher ganz kurz (so etwa 50 Meter). Ich rollte dann zur Tankstelle, tanke voll, ging zu den freundlichen Tower-Damen und ließ mir einen Stempel ins Flugbuch geben. Nach einer kurzen Mittagspause und dem Anruf beim Verein ging es dann weiter Richtung Mainz.

Über dem Hunsrück war dann die Anzahl der Bodenmerkmale eher gering, aber da hatte mich mein Fliegerkollege Peter schon vor gewarnt. Um nicht mit der Kontrollzone von Hahn in Konflikt zu geraten, hielt ich mich etwas südlich. Ein Fehler, wie ich schnell feststellte, denn nach kurzer Zeit wußte ich nicht mehr genau, wo ich war. Es gab zwar einige Sendemasten, aber ich konnte diese anhand der Karte nicht exakt zuordnen. Ein kleiner Stausee, der sich in mein Blickfeld schob und den ich auf der Karte identifizieren konnte, gab mir aber schnell die Orientierung wieder zurück. Das Anpeilen des Funkfeuers KIRN gab mir dann wieder Sicherheit. Ich flog bis zum Autobahnanfang bei Bad Kreuznach und folgte dann der Autobahn, bis ich einen Sendemast im Blick hatte, der laut Karte den Einflug zum Gegenanflug des Flugplatzes in Mainz bildet. Währenddessen drehten einige hundert Meter über mir einige ziemlich große Flieger in den Anflug auf Frankfurt ein. Das war schon spannend !

Kurz bevor ich den Sendemast erreichte, flog schon ein Flieger vor mir in den Gegenanflug, dem ich nur noch zu folgen brauchte. Nach der Landung rollte ich wieder gleich zur Tankstelle und genoß dann auf der Terrasse des Flugplatzrestaurant zusammen mit meinen Kollegen, welche mich schon erwartet hatten, einen Kaffee in der Nachmittagssonne. Nach dem obligatorischen Anruf beim Verein und einer kleinen Besichtigung des Fliegers flog ich über den Taunus und Koblenz zurück nach Hangelar. Dort angekommen, ließ ich erstmal den Schrieb des Barographen von Michael begutachten. Der zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis. 

Geschafft ! Jetzt fehlen mir zur Prüfungsreife nur noch der Vorprüfungsflug und einige Solostunden.

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