Fliegen lernen 2. Teil
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Es geht (wieder) los !

Nach der bestandenen Theorieprüfung konnte ich aus privaten Gründen leider erst wieder am 02. Februar 03 loslegen. Um die Kosten der Ausbildung etwas niedriger zu halten, wechselte ich auf die Cessna 152. Da ich sowieso ein zweites Muster benötigte, paßte das aber ganz gut ins Konzept. Es war allerdings dann noch eine erneute Einweisung in dieses Flugzeugmuster erforderlich; diese fiel allerdings sehr kurz aus, da die Bedienung, bis auch Details und etwas andere Gewichte und Fluggeschwindigkeiten mit der Cessna 172 fast identisch ist.

Ich flog also nun fleißig mit verschiedenen Fluglehrern die im Ausbildungsplan vorgesehenen Flugsicherheits-Übungen ab, wie Einweisung in Grenzflugzustände, Not- und Ziellandeübungen, Durchstart- und Motorausfallübungen, Landungen ohne Landeklappen und bei Seitenwind. Dabei näherte ich mich immer mehr dem Tag, an dem ich zu ersten Mal alleine fliegen sollte. 

Leider erschwerte das Wetter, speziell die Windverhältnisse am Platz, die Freigabe für einen Alleinflug. Am 27. Mai hatte ich dann endlich die Unterschrift von zwei Fluglehrern in meinem Ausbildungsnachweis über die Alleinflugreife. Aber eine Gelegenheit ließ leider noch auf sich warten. 

SOLOOOO !

Am 11. Juni 03  hatte ich die D-EHOZ für einige Platzrunden mit Lehrer gebucht. Nachdem ich zwei Runden mit Kay gemacht hatte und die auf Anhieb saßen, haben wir noch zwei Ziellandungen eingeschoben. Danach noch eine saubere Abschlußlandung, und dann meinte Kay, zeitlich würde es noch klappen, daß ich heute meine ersten drei Solorunden drehen kann. Das Wetter war ideal, sonnig, wenig Wind, wenig los, alles bestens. Also kurze Pause, noch schnell eine Cola und los. Es war 19.50 Uhr, als ich zum ersten Mal ohne Lehrer in den Flieger einstieg.

Da war schon ein besonderes Gefühl. Aber die Checkliste in der Hand gibt Sicherheit. Also alles streng nach Checkliste, wie ich es gelernt hatte. Um 20:00 rollte ich auf die Piste 29 auf, atmete noch einmal durch und schob das Gas rein. Hui, wie der Flieger beschleunigt, wenn man nur allein drinsitzt. Nach kurzer Rollstrecke hob mein Flieger ab, und mir wurde bewußt, daß es jetzt ausschließlich von mir abhing, mit welcher Vertikalgeschwindigkeit ich in Kürze den Boden berühre.

Aber jetzt war erstmal Platzrunde angesagt. Alles, inklusive Funkverkehr, klappte reibungslos, so daß mich ein leichter Seitenwind und kleine, thermikbedingte Turbulenzen im Endanflug dann auch nicht mehr stören konnten. Der zweite Anflug war meiner Meinung nach etwas hoch; ich startete sicherheitshalber durch. Kay meinte hinterher, es hätte bestens gepaßt. Naja, ich wollte lieber auf Nummer Sicher gehen.

Nach der zweiten Landung wollte Kay schon abbrechen, da es schon gut 20.20 durch war. Die Dame auf dem Tower (Nadine) meinte aber, sie würde mich schon nicht runterholen. Also los zur letzten Runde. Paßte bestens, um 20.28 Uhr rollte ich ab. Geschafft !

Dann noch das Übliche (alle Flieger einräumen; das ist der Nachteil des abendlichen Platzrundenfliegens), und der Papierkrieg. Dann ab zur Mitgliederversammlung, welche an diesem Abend war.

Im nachhinein betrachtet war der erste Alleinflug schon etwas besonders, aber nicht besonders aufregend. Aber nach mehr als 21 Stunden und 151 Landungen war es auch ziemlich Routine. Ich bin trotzdem froh, es endlich geschafft zu haben. Jetzt heißt es zunächst, 25 Platzrunden solo zu drehen,  und dann geht es endlich hinaus in die weite Welt.

Raus aus der Platzrunde....

Das dauerte dann wetterbedingt leider länger als gedacht; erst 5 Wochen später war es endlich soweit, daß ich meine 25 Solo-Platzrunden gedreht hatte. Nun ging es zunächst mit weiteren Flugübungen weiter. Ich übte wieder Notverfahren, besondere Flugzustände und Kurzlandungen. Außerdem machte ich mit Kay die Höheneinweisung. Dazu stiegen wir an einem besonders schönen Tag mit guter Fernsicht, nachdem ich einige Übungen mit Grenzflugzuständen absolviert hatten, in Richtung Koblenz bis auf Flugfläche 90, (das entspricht 9000 Fuß oder etwa 2750 Meter). Obwohl es ein sehr warmer Tag war (wie so oft im Sommer 2003), war es dort oben nur etwa 2 Grad ! Außerdem brauchte die D-EFTO dazu rund 20 Minuten, uns so hoch zu tragen.

Aber die Aussicht !  Auf der einen Seite Köln, auf der anderen Frankfurt, vor uns Trier. Grandios !

Auf dem Rückflug konnten wir dann die Luft brennen lassen und im Sinkflug bis auf über 130 kt beschleunigen; schließlich waren ja über 2500 Höhenmeter zu vernichten.

....rein in die Platzrunde

Diesmal allerdings nicht in die gewohnte Platzrunde in Hangelar; denn am 8.8.03 flog ich mit Kay zu ersten Mal einen anderen Platz an, den Flugplatz Dahlemer Binz in der Eifel. Nachdem ich die entsprechende Flugplanung erstellt hatte und Kay damit zufrieden war, flogen wir mit der  D-EFTO los Richtung Westen. Dabei lernte ich, meinen geplanten Kurs mit den Bodenreferenzen abzugleichen, um so meine Position zu bestimmen und auf Kurs zu bleiben. Nach 20 Minuten hatten wir den Platz erreicht, und mein Fluglehrer wies mich in die Platzrunde ein. Die Piste an der Binz ist vergleichbar lang wie die in Hangelar; allerdings ist der Endteil der 24 sehr kurz und der Abflug erfolgt über eine Hochspannungsleitung hinweg; da heißt es aufpassen ! 

Ruckzuck waren wir unten, gleich wieder aufgerollt, und es ging wieder los, zurück nach EDKB. Dort machen wir dann noch eine Ziellandeübung.

Überland

Einige Tage später ging es dann mit einer etwas größeren Runde weiter. Nachdem ich mich mit Klaus verabredet hatte, gab er mir die Aufgabe vor: Mönchsheide, Dierdorf, Ailertchen, Eudenbach und dann zurück nach Hangelar.

Ich bereitete den Flug also zuhause vor und traf mich dann mit Klaus am Platz. Und schon ging es mit der  D-EFTO los Richtung Süden. Nachdem ich den ersten Segelflugplatz (Mönchsheide) identifiziert hatte, drehten wir nach Osten ab. Anhand der A3 fand ich problemlos den Flugplatz Dierdorf. Ailertchen im Westerwald war dann schon etwas schwieriger zu finden, da es auch nur eine Graspiste war. Anschließend wieder nach Westen bis zum Segelfluggelände nach Eudenbach (auch gefunden), und dann zurück nach Hangelar. 

Nachdem alles so gut geklappt hatte, stellte ich fest, daß eine gute Flugvorbereitung die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Flugdurchführung ist. 

Da ich beim letzten Mal Richtung Süden unterwegs war, ging der nächste Überlandflug nun nach Norden. Wir flogen durch den schmalen Korridor zwischen den Kontrollzonen des Militärflugplatzes Nörvenich und des Flughafens Köln-Bonn durch und dann Richtung Bergheim. Hier ging es darum, verschiedene Segelflugplätze (Bergheim und Gustorfer Höhe) zu finden, welche sich dort zwischen dem Tagebau und den Braunkohle-Kraftwerken verstecken. 

Nach einigen Versuchen fand ich die Plätze dann auch. Ich hatte nämlich den (Anfänger-) Fehler gemacht, die Flugplanung direkt über die gesuchten Plätze hinweg zu führen. Und da man als Schüler besonders genau fliegt, fliegt man direkt über die gesuchten Plätze hinweg, ohne diese zu sehen, da man direkt nach unten ja nichts sehen kann. In den weiteren Planungen führte ich den Kurs dann immer etwas seitlich an den Zielpunkten vorbei, um diese auch entdecken zu können.

Flughandwerkliches

Nun ging es an die weiteren fachlichen Themen heran. Als nächstes stand die praktische Einweisung in die Funknavigation an. Dabei konnte ich endlich mal das im Theorieunterricht Gelernte in der Praxis anwenden. Konkret bestanden die Übungen aus dem Aussuchen eines geeigneten Funknavigationssenders aus der Karte, Einstellen der Frequenz und Überprüfen der Kennung (jeder Funknavigationssender sendet eine Morsekennung aus, die es zu überprüfen gilt). Allerdings muß man dazu keine Morse-Ausbildung haben; die Kennungen stehen als Strick-Punkt-Code mit auf der Karte drauf. Dann kann man mit Hilfe der Bordinstrumente die Funknavigationssender anpeilen und so seinen Kurs und seine Position überprüfen.

Zeitgleich mit den FunkNav-Übungen ging es an einen weiteren, spannenden Punkt der Flugausbildung. Zwei An- und Abflüge auf Verkehrsflughäfen mit einer Kontrollzone sind nämlich Vorschrift in der Ausbildungsordnung. Und so flog ich mit Stefan, nachdem wir die FunkNav-Übungen beendet hatten, in Richtung Flughafen Köln-Bonn los. Den Funkverkehr übernahm Stefan; darüber war ich in diesem Moment ganz froh (obwohl ich während der Funksprechkurse den Funk in einer Kontrollzone reichlich geübt hatte), daß ich mich aufs Fliegen konzentrieren konnte.

Nachdem wir uns bei Köln Tower angemeldet hatten und eine Einflugfreigabe in die Kontrollzone über den Einflugpunkt WHISKEY erhalten hatten (das ist die Rodenkirchener Autobahnbrücke), flogen wir auch schon in die sonst immer peinlich gemiedene Kontrollzone von Koln-Bonn ein. Wir erhielten einen Direktanflug auf die Piste 14R (das ist die "kleine" (die ist nämlich "nur" 2500 Meter lang und 45 Meter breit; die Piste 14L ist fast 4000 Meter lang und 60 Meter breit; da können sowohl die Concorde als auch (notfalls ist das auch so vorgesehen) das Space Shuttle landen).

Während des Anfluges wurden wir dann zweimal in einer Warteschleife geschickt, da schnellerer Verkehr dazwischenkam. Aber dann landeten wir auf einer (für mich) riesigen Landebahn und wurden sogar mit einem Follow-Me-Wagen abgeholt und zum General Aviation Terminal geleitet, um unseren Mini-Flieger zwischen  verschiedenen Geschäftsjets zu parken. Im Terminal füllten wir dann ein Formular aus (irgendjemandem muß der Flughafen ja die Rechnung für die Landegebühr schicken), und schon ging es wieder los. Wir verließen die Kontrollzone über SIERRA (das ist die Flußmündung der Sieg in den Rhein) und drehten kurz danach in die gewohnte Platzrunde von Hangelar ein.

Ein paar Tage später machte ich mit Norbert eine weitere FunkNav-Übung am VOR des Militärplatzes in Nörvenich; dabei kamen wir in die Nähe des Flugplatzes Mönchengladbach. Da mir sowieso noch der zweite Verkehrflughafen fehlte, flogen wir auf die Schnelle noch Mönchengladbach an. Ging problemlos; diesmal machte ich den Funk auch selbst. Mönchengladbach ist auch deutlich kleiner (nur eine Piste mit 1300 Meter), was das ganze vereinfachte. Wir rollten dann auch gleich wieder auf und starteten zum Rückflug nach Hangelar. 

Und wieder ein Punkt auf der Liste abgehakt !

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